von Elmar Bollin
Als Beispiel fur einen freiprogrammierbaren Universalregler soll hier der UVR1611 von Technische Alternative TA erlautert werden. Der UVR1611 kann uber Funktionsmodule frei
programmiert werden und so an jede Anlagenkonstellation angepasst werden. Da jedes Funk – tionsmodul mehrfach genutzt werden kann, lassen sich komplexe Anlagenhydrauliken wie z. B. Kollektorfelder mit unterschiedlicher Orientierung oder Systeme mit mehreren Puffer – speichern realisieren.
Er besitzt folgende Eigenschaften:
• 16 Sensoreingange, davon 2 Impulseingange
• 4 drehzahlregelbare Ausgange und 7 Relaisausgange (aufrustbar fur 3 weitere Ausgange)
• Bedienung mit Scrollrad und Grobflachendisplay
• CAN-Bus fur den Datenaustausch
• Infrarotschnittstelle zum Updaten der Software
Fur die Programmierung wird vom Hersteller eine Programmierhilfe TABBS zur Verfugung gestellt. Damit lasst sich die gesamte Funktionalitat des Reglers auf einem PC darstellen und programmieren. Anschliebend kann das Programm uber einen eigens entwickelten Bootloader auf das EEPROM des Reglers geschrieben werden. Ferner wird vom Hersteller in Verbindung mit dem Regler ein Programm zur Datenerfassung und Auswertung mitgeliefert, das auch in Verbindung mit anderen Datenloggern genutzt werden kann. Auf dem Display des Reglers werden die Bootvorgange wahrend des Setups visualisiert. Ebenso konnen im Regelbetrieb aktuelle Betriebsdaten angezeigt werden.
Fur die Konfiguration und Parametrierung der regelungstechnischen Verknupfungen mussen fur die jeweiligen Funktionen die Ein – und Ausgangsvariablen, der Funktionstyp und die Parameter festgelegt werden (siehe hierzu Bild 7-10 Funktionsmodul).
Bild 7-10 Eingabemaske fur Funktionsmodule beim Universalregler UVR1611 von TA
Uber die Eingangsvariablen erhalt das Modul Daten zu den Regelgroben wie Temperaturen und Sollwertvorgaben aber auch Freigabesignale. Das Modul berechnet daraus Stellsignale und legt Schaltzustande fest. Folgende Funktionsblocke sind u. a. als vorkonfigurierte Software im System bereits vorhanden:
• Solarregelung: Differenzregler mit diversen Hilfsfunktionen
• Solarvorrang: Vorrangvorgabe bei mehreren Differenzreglern
• Startfunktion: Starthilfe fur Solaranlagen
Automation nimmt in gewissen Intervallen die Solarumwalzpumpe kurz in Betrieb. Dadurch wird der Kollektortemperatursensor mit Warmetragermedium umspult und kann so einen zuverlassigen Start des Ladebetriebs der Solaranlage unterstutzen.
Kuhlfunktion: |
Speicherauskuhlung bei Nacht |
Heizkreisregelung: |
Mischerregelung mit Heizkreispumpe |
PID-Regelung: |
PID-Algorithmus Damit kann z. B. die Fordermenge handelsublicher Umwalzpumpen geregelt werden. Ziel: Konstanthalten einer Temperaturdifferenz. |
Schaltuhr: |
Frei verwendbare Schaltuhr Synchronisation: Erzeugt datumsbezogene Schaltsignale zur Steue – rung anderer Module. |
Zahler: |
Erzeugt Warmemengen und Leistungen aus einer Temperaturdiffe – renz und einem Volumenstrom. |
Funktionskontrolle: |
Frei verwendbare Uberwachung von Sensoren und Differenzen Dient der Uberwachung von Betriebszustanden und stellt Fehlermel – dungen und Schaltsignal im Storfall bereit. |
Mit den folgenden Zusatzgeraten kann die Funktionalitat des UVR1611 Reglers von TA er – weitert werden:
• Bootloader: Datensicherung, Datenlogging und Betriebssystemupdate, Ethernet-
schnittsstelle fur CAN-Bus Teilnehmer uber einen Browser, GSM optional
• D-LOGGUSB: reiner Datenlogger
• Simulationsboard: In Verbindung mit dem Regler UVR1611 konnen die Eingange simu-
liert werden (z. B. Temperaturen von -10 °C bis +125 °C) und so die Programmierung unterstutzt werden.
• CAN-Buskonverter: Verfugt uber zwei CAN-Bus, eine EIB/KNX – und eine M-Bus
Schnittstelle